Retinadysplasie [RD]
Angeborene Netzhaut-Erkrankung, die erblich bedingt ist, oder durch Insulte während der Trächtigkeit hervorgerufen wurde (z.B. Trauma, Leukose, Parvo, Strahlung, Vitamin-A-Mangel). Die Erkrankung tritt in unterschiedlichen Schweregraden auf, die wie folgt eingeteilt werden:
1. Multifokale RD: in der Netzhaut sind eine oder mehrere kleine Falten sichtbar (betroffene Rassen: z.B. bei Beagle, Rottweiler, Collie, American Cocker, Labrador Retriever, Golden Retriever). Die Falten können sich innerhalb des ersten Lebensjahres zurückbilden. Das Sehvermögen ist bei dieser Form ungestört.
2. Fokale oder U-förmige / Geographische RD: lokal begrenzte, hyperreflektiv (stärker glänzend) veränderte Netzhaut-Areale, die an Gefäße angrenzen und oberhalb des Sehnervenkopfes liegen (betroffene Rassen: z.B. Labrador Retriever, Golden Retriever, English Springer Spaniel, Kavalier King Charles Spaniel, Samoyede, Husky). Bei dieser Form kann das Sehvermögen eingeschränkt sein.
3. Generalisierte / Totale RD: Großflächige Netzhautablösungen, die meistens beidseits auftreten. Geht oft einher mit weiteren okularen Missbildungen wie Glaskörperverflüssigung oder Mikrophthalmus einher. Das betroffene Auge ist blind. (betroffene Rassen: z.B. Bedlington Terrier, Sealyham-Terrier, Yorkshire-Terrier, Labrador Retriever, English Springer Spaniel). Eine Behandlung ist nicht möglich. Deshalb ist es um so wichtiger, Hunde vor der Zucht auf die Erkrankung zu untersuchen (indirekte Ophthalmoskopie), um zu vermeiden, dass betroffene Elterntieren die veränderten Gene weitergeben.
Eine Sonderform der RD, die Okuloskeletale Dysplasie, kommt beim Labrador Retriever vor.