Primärglaukom

Erhöhter Augeninnendruck aufgrund einer erblichen Veranlagung.
Es werden drei Formen unterschieden: Offenwinkelglaukom, Engwinkelglaukom und das beim Hund am häufigsten vorkommende Dysplastische Ligamentum pectinatum (Goniodysplasie). Betroffene Tiere haben meistens von Geburt an einen veränderten Kammerwinkel. Allerdings steigt der Augeninnendruck erst im Laufe des Lebens an. Dies passiert dann meistens plötzlich und zuerst bei einem Auge.
Das akute Primärglaukom ist als absoluter Notfall anzusehen, bei dem keine Zeit verloren werden darf, um das Sehvermögen zu erhalten. Zu erkennen ist das Glaukom daran, dass die Äderchen im Weißen des Auges deutlich sichtbar sind (dazu das Oberlid leicht nach oben ziehen), und an einer größeren Pupille, die nicht auf Licht reagiert. Manche Tiere Kneifen oder Blinzeln, bei manchen ist die Hornhaut leicht weißlich. Der Augeninnendruck wird dann sofort medikamentös oder, wenn die Medikamente nicht ansprechen operativ gesenkt (Lasertherapie, fistulierende Operation, Gonioimplantat).
Bei bestimmten Hunderassen ist bekannt, dass sie zum Glaukom neigen: American Cocker Spaniel, Basset, Bouvier, Chow-Chow, Dandie Dinmont Terrier, Englisher Springer Spaniel, Entlebucher Sennenhund, Flat Coated Retriever, Holländischer Schäferhund (rauhhaar), Leonberger, Magyar Viszla, Samojede, Siberian Husky, Tatrahund.
Mit einer speziellen Linse kann der Kammerwinkel eingesehen und auf Veränderungen untersucht werden (Gonioskopie). So kann beurteilt werden, ob grundsätzlich die Gefahr eines Glaukoms besteht oder nicht.
Mit betroffenen Tieren sollte keinesfalls gezüchtet werden, da die Veranlagung zum Glaukom vererbt wird.

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